In Halifax ist der Atlantik allgegenwärtig. An schönen Tagen glitzert das Meer tiefblau vor der felsenreichen Küste der kanadischen Provinz Nova Scotia. Dann aber wieder hüllt der Nebel die Läden am Halifax Waterfront Boardwalk ein und verschluckt die satten Farben der Flaniermeile. Jetzt spürt man die salzige Seeluft noch intensiver und bekommt eine Ahnung davon, wie der raue Atlantik die winterliche Szenerie hier in Halifax prägt. Doch egal, wie das Wetter ist: Die Schätze des Meeres landen jederzeit in den Restaurants der kanadischen Hafenstadt auf den Tellern der Gourmets: fangfrischer Lobster, Lachs und Austern – alles zu fairen Preisen.
Ausflug nach Peggy’s Cove
Den schönsten Blick aufs Wasser genießen Urlauber ein paar Kilometer außerhalb von Halifax. Wir fahren mit dem Taxi in einer knappen Stunde nach Peggy’s Cove. Eigentlich wären es nur 45 Minuten gewesen, aber wir bitten den Taxifahrer immer wieder um kurze Fotostopps, wenn ein See auf der Bildfläche auftaucht, der unserer romantisch angehauchten Vorstellung vom kanadischen Wildlife entspricht. Und da gibt es einige…
Das tollste Fotomotiv aber erwartet uns am Ziel. Das kleine Fischerdörfchen Peggy’s Cove wirbt damit, den malerischsten Leuchtturm von ganz Kanada zu besitzen. Und was soll man sagen? – Die Leute haben Recht!
Der schönste Leuchtturm Kanadas
Wie beliebt dieser Hotspot von Nova Scotia ist, wird klar, als unser Fahrer schwungvoll in den Ort einbiegt und abrupt in die Bremsen steigt, weil sich etliche Busse und Autos die enge Straße zum Parkplatz hochquälen. Trotzdem: Die Fahrt hat sich gelohnt. Der Blick auf die von Wind und Wellen glattgeschliffenen Klippen, auf den kleinen, rot-weißen Leuchtturm und den tiefblauen Atlantik ist einmalig.
Rund 650 Menschen leben heute in Peggy’s Cove. Nicht alle verdienen ihre Brötchen durch den Tourismus, einige fischen – so wie ihre Vorfahren – nach Hummern und sorgen mit dafür, dass sich das Dorf trotz der vielen Besucher seinen ursprünglichen Charme erhalten hat.
Bevor es zurück nach Halifax geht, bringt uns das Taxi noch in den südlichen Teil von Peggy’s Cove. Dort erinnert ein schlichtes Denkmal an die Opfer des Swissair-Absturzes von September 1998. Bei dem schrecklichen Flugzeugunglück vor Peggy’s Cove waren alle 215 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen.
Halifax und die Titanic
Zurück in der Stadt geht’s für mich erstmal ins Maritime Museum an der 1674 Lower Water Street. Dort gibt es eine interessante Ausstellung über die Reederei Cunard, deren Begründer Samuel Cunard aus Halifax stammte.
Genauso spannend aber ist die Titanic Abteilung des Museums. Bilder, Geschichten, Fragmente, die dem Meer entrissen wurden, erinnern an das als unsinkbar geltende Schiff, das nun 600 Seemeilen vor Halifax auf dem Grund des Meeresbodens liegt. Nachdem es am 15. April 1912 gesunken war, wurden die Überlebenden nach New York gebracht. Die Toten kamen nach Halifax. Wer möchte, kann ihnen auf dem örtlichen Friedhof einen Besuch abstatten, geführte Touren gibt’s natürlich auch.
Shopping in Halifax
Obwohl Halifax, die Hauptstadt von Nova Scotia, mit rund 380.000 Einwohnern nicht gerade klein ist, lassen sich viele Highlights gut zu Fuß erkunden. Unterwegs laden urige Kneipen und Restaurants zu kulinarischen Pausen oder einfach zu einem frischgezapften, kühlen Bier ein. Auf keinen Fall sollte man den Halifax Waterfront Boardwalk verpassen. Er ist einer der größten Boulevards der Welt. Auf der gut drei Kilometer langen Promenade gibt es nette Shops und Boutiquen, schließlich muss man sich ja auch etwas ‚made in Canada‘ für zu Hause kaufen, oder?
Susanne Müller (Text & Fotos)
Ausflugsmöglichkeiten für Halifax:
Einen anderen Artikel über Kanada lest ihr hier: http://wonderful-places.de/2017/08/30/harte-maenner-wilde-pferde-rodeo-in-kanada/