„Blumen statt Drogen – ist das nicht eine tolle Idee?“, unsere Reiseleiterin Chip strahlt. Die quirlige Thailänderin dirigiert unsere kleine Gruppe zum Eingang des Mae Fa Luang Gartens und erzählt die Geschichte seiner Entstehung. Noch vor gar nicht allzu langer Zeit gehörte das Bergland, auf dem wir nun stehen zum „Goldenen Dreieck“ – der Grenzregion von Thailand, Laos und Myanmar. Im 20. Jahrhundert war es für seinen Opiumanbau berühmt und berüchtigt. Zum Leidwesen der thailändischen Königsfamilie. Sie setzte sich dafür ein, dass die armen Bauern der Bergregion ihr Einkommen mit Kaffee-, Tee- und Obstplantagen erzielten, anstatt durch illegalen Drogenanbau. Zu diesem erfolgreichen Projekt zählt auch der Mae Fa Luang Garten in der Nähe von Chiang Rai. Der wunderschöne Park gilt als Thailand Ausflug par excellence.
Thailand Ausflug für Gartenfans
Die Luft hier oben in den von Regenwald überzogenen Bergen ist frisch und klar. Schmetterlinge und Kolibris fliegen zwischen den Sträuchern und Blumen umher. Im See schwimmen Schwäne. Gärtner – allesamt Leute aus den umliegenden Dörfern – wässern die Pflanzen. Und in den sattgrünen Urwaldbäumen über unseren Köpfen zwitschern die Vögel.
Chip deutet auf ein zweistöckiges Gebäude im Schweizer Chaletstil. „Dort hat Oma gewohnt. Das Haus wurde 1990 zu ihrem 90. Geburtstages gebaut.“
Mit der durchaus liebevoll gemeinten Bezeichnung ‚Oma‘ meint Chip die Mutter des einstigen Königs Bhumibol. Offiziell hieß sie Srinagarindra oder auch Prinzessinmutter.
Blumen statt Drogen
Dass sie heute, viele Jahre nach ihrem Tod 1995, noch immer so beliebt beim thailändischen Volk ist, liegt wohl daran, dass sich Srinagarindra mit Leib und Seele dem Wohlergehen der Menschen gewidmet hat. Besonders am Herzen lagen ihr die armen Bergvölker. Am Ende hatte sie es zusammen mit ihrem Sohn geschafft: die Leute pflanzten Gemüse, Obst und Blumen an, um sie auf den Märkten zu verkaufen. Sie lernten, auch ohne den Opiumanbau zu überleben. Und das Goldene Dreieck verlor seinen Ruf als Umschlagplatz für Drogen.
Heute kommen täglich viele Besucher aus aller Welt in den wunderschönen Park und wandeln wie wir zwischen leuchtenden Blüten, riesigen Dschungelpflanzen und gepflegten Rasenflächen. Für die Dorfbewohner ist der Mae Fa Luang Garten eine gute Einnahmequelle. Und die Urlauber genießen ein exotisches Gartenparadies, das ihnen ganz von selbst ein Lächeln ins Gesicht zaubert.
Der Mae Fa Luang Garten ist täglich von 7.30 bis 17.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 150 Baht (ca. 4,50 Euro) pro Person. Für diesen Thailand Ausflug solle man etwas zwei bis vier Stunden einplanen.
Ganz in der Nähe des Mae Fa Luang Gartens lässt sich außerdem das absolut sehenswerte, multimediale Museum „Hall of Opium“ besichtigen.
Von Susanne Müller (Text & Fotos)
Meine Reise nach Thailand war der Ausgangspunkt einer Flusskreuzfahrt auf dem Mekong durch Laos. Die Reportage darüber könnt ihr im Kreuzfahrtmagazin WELCOME ABOARD nachlesen.
Die Reise fand auf Einladung von Lernidee Erlebnisreien statt. Infos: www.lernidee.de
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